Burnout ist kein neues Phänomen – doch für die Generation Z gleicht es einer stillen Burnout Pandemie. Laut DAK zeigen 37 % der 18- bis 24-Jährigen depressive Symptome. Dabei sei nicht einfach der Akku leer, sondern das Ladekabel defekt. Die Ursache? Nicht nur Erschöpfung, sondern strukturelle Überforderung. Schule, Corona, Berufsstart – ein Mix, der mentale Stabilität erschüttert.
Unternehmen stehen in der Pflicht, Mitarbeiter zu unterstützen – nicht nur die Jüngeren. Ein gutes Arbeitsklima wird generationsübergreifend als wichtigster Faktor genannt, noch vor Gehalt und Work-Life-Balance. Besonders auffällig: Während Ältere eher auf Vereinbarkeit achten, priorisiert die Gen Z psychisches Wohlbefinden und offene Kommunikation.
Was heißt das konkret? Welche Hebel können Unternehmen bedienen, um Employee Wellbeing nicht nur zu predigen, sondern aktiv zu leben? Hier sind 6 Schlüsselbereiche:
- Psychische Gesundheit enttabuisieren: Unternehmen sind in der Verantwortung eine interne Kultur zu schaffen, in der die psychische Gesundheit kein stigmatisierendes Tabu-Thema ist. Führungskräfte müssen geschult sein, psychische Belastung zu erkennen – und Gespräche empathisch zu führen. Interne Anlaufstellen und klare Kommunikation helfen, Vertrauen aufzubauen. Nur wer sich sicher fühlt, spricht Probleme frühzeitig an.
- Unterstützungssysteme aufbauen: Neben einer guten Arbeitskultur, ist es wichtig, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern die richtigen internen oder externen Ressourcen zur Verfügung stellen. Vom Mental Health First Aid Kurs für Ersthelfer bis zur App-Mitgliedschaft (z. B. Headspace, Calm), die die psychische Gesundheit mit Anleitungen zur Meditation oder Yoga unterstützen. Unternehmen können also viele Tools bereitstellen. Wichtig ist: Zugang erleichtern, Kosten übernehmen, Ansprechpartner benennen. Das senkt Schwellen und zeigt echte Initiative.
- Stressfaktoren abbauen: Unrealistische Deadlines, Dauererreichbarkeit, Micromanagement – das sind stille Brandstifter für Burnout. Wer Projekte mit gesundem Puffer plant, Pausen fördert und Feierabend respektiert, sorgt für langfristige Leistungsfähigkeit. Auch das Management braucht Schulung im Stressmanagement, um das Bewusstsein zu schaffen, dass eine gute mentale Gesundheit und eine Reduzierung von Stress sich positiv auf die Produktivität von Mitarbeitern auswirken.
- Work-Life-Balance ermöglichen: Eine gute Work-Life-Balance wirkt sich grundsätzlich positiv auf das Leben von Mitarbeitern aus.Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice, reduzierbare Stunden – das sind keine Nice-to-haves mehr, sondern Kernbedürfnisse. Menschen brauchen Raum für Familie, Freunde, Sport, Hobbys. Nur wer auftankt, kann leisten.
- Führungskräfte als Vorbilder: Veränderung beginnt auf der Führungsebene. Wer eine gesunde Kultur will, braucht Chefs, die nicht abwinken, sondern zuhören. Die psychische Belastung ernst nehmen, Gespräche suchen und Unterstützung kennen bzw. anbieten. Das kann und muss man im Unternehmen gezielt schulen und trainieren.
- Programme regelmäßig evaluieren: Mental Health Strategien sind kein Häkchen auf der HR-Checkliste. Sie sind ein fortlaufender Prozess und muss dynamisch sein. Mitarbeiter-Feedback, Online-Umfragen, Fokusgruppen, Analyse von Krankentagen und Fluktuation helfen, echte Wirkung zu erkennen und die angewandten Prozesse zu bewerten.