Die Entscheidung für einen Familienbetrieb oder einen großen Konzern hängt von den eigenen Vorlieben und Karrierewünschen ab. Beides hat Vor- und Nachteile für Arbeitnehmer*innen und ihre Karriere. Wer sich nach einer neuen Karriere und beruflichen Neuerungen umschaut, der steht vor der entscheidenden Frage: Großkonzern oder lieber ein familiengeführtes Unternehmen. Beides hat Vor- und Nachteile und wo man sich als Arbeitnehmer*in wohl fühlt, hängt von der Persönlichkeit, der individuellen Unternehmenskultur und den eigenen Karrierevorstellungen ab. Anne Frankenheim hat jüngst von einem Großkonzern als Online Marketing Managerin zu head for work gewechselt, einem familiengeführten Unternehmen. Sie kennt daher beide Seiten. „Die Arbeitsatmosphäre im kleinen Familienteam ist wesentlich entspannter und vertrauter“, erzählt sie. „Im kleinen Team gibt es keine Rivalität, keine Unsicherheit bezüglich der Frage ‚wie könnte es bei den Vorgesetzten, bei der Geschäftsführung ankommen‘, da die Kommunikationswege sehr kurz und direkt sind.“ Flache Hierarchien machen die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeiter*innen und Führungsetage leichter, aber auch intensiver.
Kürzere Entscheidungswege in Familienunternehmen
Hier liegt einer der großen Vorteile von Familienunternehmen: Entscheidungswege sind kürzer und Prozesse oft unkomplizierter und direkter. „Besonders im Projektbereich sind die Abstimmungswege in kleinen Betrieben wesentlich kürzer und schneller“, erzählt Anne Frankenheim aus der eigenen Erfahrung. „Im Großunternehmen habe ich die Erfahrung gemacht, dass es oft viel Zeit gekostet hat, den richtigen Ansprechpartner auszumachen, der dann auch eine Entscheidung treffen konnte und wollte.“ In kleineren Unternehmen sitzt die Führungsetage meist im Zimmer nebenan oder ist einen kurzen Anruf entfernt, was Entscheidungsprozesse beschleunigen kann.
Darüber ist es in kleineren Familienbetrieben einfacher, die eigenen Ideen einzubringen und so Innovationen voranzutreiben – schließlich hat man oft einen direkten Draht zum Inhaber oder der Inhaberin. In Großunternehmen erreichen Ideen oft nicht einmal diejenigen, die die Entscheidungsbefugnis haben, sondern werden bereits vorher in anderen Hierarchiestufen ausgesiebt. Einige Großkonzerne versuchen daher, direkten Kontakt zwischen Management und Mitarbeiter*innen zu etablieren. Zum Beispiel durch Online-Plattformen, bei denen Mitarbeiter*innen Ideen einbringen können, interne Befragungen oder regelmäßige ‚Triff den Chef/die Chefin‘-Events.