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Arbeit auf Reisen

Erfahrungsberichte der head for work Personalberater

Sichere Internetverbindung, Serverzugriff von überall auf der Welt, Online-Chats und Internettelefonie – die technischen Neuerungen der vergangenen Jahre haben es möglich gemacht, dass Mitarbeiter theoretisch nicht mehr vom Büro aus arbeiten müssen. Sie können den Arbeitsplatz zeitweise oder ganz an entfernte Orte der Welt verlegen. Reisen und Arbeit miteinander zu verbinden, ist für viele ein Traum. Das aber bringt ganz neuen Herausforderungen: Der direkte Kontakt zu den Kollegen fällt weg, man muss sich plötzlich selbst um Büroräume und die technische Ausstattung kümmern und gegebenenfalls unterschiedliche Zeitzonen navigieren, um weiterhin für Kunden erreichbar zu sein. 

Die drei head for work Personalberater Oscar Koning, Alexander Do und Ziya Sahin haben die Remote Arbeit aus dem Ausland ausprobiert und ihren Arbeitsort zeitweise in südlichere Gefilde nach Malaga verlegt. Oscar Koning wollte so die Flexibilität der Remote-Arbeit testen und sehen, wie sich ein inspirierender Ort wie Malaga auf die eigene Arbeitsleistung auswirkt. Den Arbeitsalltag auflockern ohne die Produktivität zu beeinträchtigen, war eines seiner Hauptziele. Alexander Do sah in der Remote-Arbeit die Chance, den Job mit der eigenen Reiselust zu verbinden und berufliche und persönliche Interessen zu vereinbaren. Neue Kulturen kennenzulernen und eine neue Perspektive zu gewinnen, empfand er als besonders bereichernd bei der Remote-Arbeit aus dem Ausland. Ziya Sahin war neugierig, denn die Erfahrung der Remote-Arbeit aus dem Ausland hatte er bislang noch nie gemacht und auch er wollte es einmal ausprobieren.

In unserem Interview berichten die drei Personalberater, welche positiven und negativen Erfahrungen sie gemacht haben und was andere beachten sollten, wenn sie planen zeitweise Remote aus dem Ausland zu arbeiten.

Remote Arbeit aus dem Ausland macht es möglich. Unsere head for work Personalberater Oscar Koning, Alexander Do und Ziya Sahin berichten von ihrer Erfahrung.

Welche Erwartungen hattest du im Voraus an die Arbeit aus dem Ausland und haben sich diese dann auch erfüllt?

  • Oscar Koning: Ich hatte erwartet, dass ich durch den Tapetenwechsel neue Energie und Inspiration gewinnen würde, und das hat sich auch bestätigt. Es war eine tolle Erfahrung, aber gleichzeitig musste ich diszipliniert bleiben, um nicht zu sehr in die Urlaubsstimmung zu verfallen.
  • Alexander Do: Ich hatte die Erwartung, nach der Arbeit mehr abschalten und gestärkter in den nächsten Alltag starten zu können. Allerdings haben sich die Erwartungen nicht zu 100% erfüllt, da die Stadt Malaga viel zu bieten hat und ich den Drang hatte, viel zu erleben. Deswegen waren die vielen Eindrücke gepaart mit dem Arbeitsalltag etwas anstrengender als gedacht. Das nächste Mal würde ich daher eher einen Ort wählen, der ruhiger und entspannter ist.
  • Ziya Sahin: Mir war in erster Linie wichtig, dass man seiner Arbeit ungestört nachgehen kann. Ich bin bewusst ohne große Erwartungen an die Sache herangetreten, damit ich auch keine Enttäuschung erlebe.

Wie hast du deinen Arbeitsalltag im Ausland organisiert?

  • Oscar Koning: Ich habe mir klare Arbeitszeiten gesetzt, die mit der deutschen Zeitzone übereinstimmten, um für meine Kunden erreichbar zu bleiben. Der Kundenkontakt war auch problemlos, da ich mich auf die Technik des gemieteten Büros verlassen konnte.

Musstest du deine Arbeitsweise im Vergleich zu deiner Tätigkeit im Heimatland anpassen?

  • Alexander Do: Nicht wirklich, da unsere Arbeitsweise viel über den PC und das Telefon erfolgt. Bis auf ein neues Office hat sich da nicht viel geändert.
  • Oscar Koning: Die größte Anpassung war, sich bewusst zu machen, dass es trotz der neuen Umgebung ein normaler Arbeitstag ist. Nach Feierabend war es wichtig, nicht den Drang zu verspüren, ständig etwas unternehmen zu müssen. Die freien Tage am Wochenende habe ich dann mit meinen Kollegen genutzt, um Malaga und das Umland zu erkunden.

Wie war die technische Infrastruktur (z.B. Internetverbindung, Telefonie) und wie hast du dich technisch auf die Arbeit aus dem Ausland vorbereitet?

  • Oscar Koning: Wir hatten ein eigenes Büro und ein Apartment in Malaga. Dadurch hatten wir genügend Platz und Ruhe für die Arbeit, ohne Ablenkungen. Auf der anderen Seite konnten wir nach der Arbeit gut abschalten und konnten Arbeit und Freizeit klar trennen.
    Die technische Infrastruktur war einwandfrei. Wir hatten eine stabile Internetverbindung im Büro und Apartment, sodass es keine Probleme bei Telefonie oder Videocalls gab. Zudem konnten wir uns große Bildschirme dazubuchen, was der Büroausstattung in Düsseldorf sehr nah kam.
  • Ziya Sahin: Vor dem ersten Arbeitstag hatten wir die Gelegenheit, uns unser angemietetes Büro anzuschauen. Vor der Reise haben wir unsere Laptops und Headsets mitgenommen und wichtige Apps für eine reibungslose Kommunikation installiert. Vor Ort wurden uns jeweils ein Monitor mit HDMI-Kabel zur Verfügung gestellt. Somit hatten wir eine gute technische Infrastruktur.
  • Alexander Do: Im Vergleich zur Arbeit im Heimatland war lediglich der 2. Monitor kleiner als im Büro in Deutschland.

Wie hast du es geschafft, eine gute Balance zwischen Arbeit und dem Erkunden des Landes zu finden?

  • Oscar Koning: An den Arbeitstagen haben wir bewusst auf größere touristische Aktivitäten verzichtet und die Freizeit auf den Feierabend und die freien Tage gelegt. Nach der Arbeit gab es gelegentlich kleine Spaziergänge durch die Stadt, aber meistens sind wir direkt an den Strand gegangen um uns zu enstpannen.
  • Alexander Do: Ich habe an Wochenenden oder nach der Arbeit bewusst Zeit eingeplant, um die Umgebung zu erkunden. Die Balance war herausfordernd, aber eine klare Trennung zwischen Arbeits- und Freizeitphasen hat mir geholfen, das Land wirklich zu genießen.
  • Ziya Sahin: Das war für mich persönlich am Anfang etwas schwierig. Wir waren primär zum Arbeiten dort, aber man hatte natürlich auch das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn man nichts außerhalb der Arbeit gemacht hat. Grundsätzlich sollte man sich keinen Druck machen, unbedingt andere Sachen zu machen oder Orte zu erkunden. Man sollte immer erstmal daran denken, dass man zum Arbeiten dort ist. 
Unser Personalberater Ziya Sahin

Was waren für dich die Highlights im Ausland – sei es arbeitstechnisch oder privat?

  • Oscar Koning: Das leckere Essen. Man konnte in der Mittagspause und am Abend eine Fülle an unterschiedlichen lokalen und neuen Essensmöglichkeiten ausprobieren. Arbeitstechnisch war es schön zu sehen, wie gut wir als Team auch remote funktionieren.
  • Alexander Do: Das Highlight war der Tagestrip nach Granada am Feiertag.
Unser Personalberater Oscar Koning

Hat die Zeit im Ausland deine Kreativität beflügelt oder fehlte dir der direkte Kontakt zu Kollegen und Kunden?

  • Oscar Koning: Die Zeit in Malaga war inspirierend, aber der direkte Kontakt zu den restlichen Kollegen fehlte mir auf Dauer. Es war insgesamt eine gute Abwechslung, die kreative Impulse gegeben hat.
  • Alexander Do: Ein stückweit konnte man sich nach der Arbeit am Strand einige Gedanken machen und an einem sonnigen Ort entspannen. Dadurch wurde die Kreativität angeregt. Der Kontakt zu Kunden und Kollegen hat mir nicht direkt gefehlt, da zwei Kollegen dabei waren und der Kundenkontakt ebenfalls gegeben war.

Wie hat sich dein Blick auf die Arbeitswelt durch den Auslandsaufenthalt generell verändert?

  • Oscar Koning: Mein Blick auf die Arbeitswelt hat sich dahingehend verändert, dass ich noch mehr die Bedeutung von Flexibilität und Eigenverantwortung erkannt habe. Die entspannte Atmosphäre vor Ort hat mich darin bestärkt, Pausen bewusster zu gestalten. Zudem habe ich auch gemerkt, dass ich sehr gut in Eigenverantwortung arbeiten kann, dass dies aber nicht ohne das Vertrauen der Vorgesetzten geht.
  • Ziya Sahin: Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass es in unserem Beruf möglich ist, flexibler zu arbeiten und sich durchaus besser zu organisieren, um effizienter zu sein.

Rückblickend betrachtet: Was würdest du anderen vor einem Auslandsaufenthalt raten?

  • Ziya Sahin: Die Organisation vor dem Auslandsaufenthalt sollte schon stimmen, um möglichst negative Überraschungen zu vermeiden. Dazu zählen die Klärung der Räumlichkeiten, technische Ausstattung und möglicherweise damit einhergehende Mehrkosten. In Ländern, wo die Lebenshaltungskosten grundsätzlich höher sind, sollte man letztendlich auch damit rechnen, dass man mehr Geld ausgibt.
  • Oscar Koning: Mein Rat wäre, sich bewusst zu machen, dass man nicht im Urlaub ist, sondern arbeitet. Es ist wichtig, eine gute technische Infrastruktur sicherzustellen und klare Arbeitszeiten festzulegen. Kostenaspekte zum Beispiel für eine eventuelle Büromiete, höhere Lebenshaltungskosten oder eventuelle Zusatzkosten für mobile Daten oder Technik sollten ebenfalls bedacht werden.
  • Alexander Do: Meine Tipps… Eine vernünftige Organisation und einen Ort, wo nicht all zu viel los ist und wo man mit gutem Gewissen nach der Arbeit auch mal nichts machen kann – außer entspannen. Eine vernünftige infrastruktur und eine ruhige Arbeitsumgebung sind wichtig.
Unser Personalberater Alexander Do

Würdest du das Ganze noch einmal machen? Und was würdest du vielleicht anders machen?

  • Oscar Koning: Ja, ich würde es definitiv wieder machen. Allerdings würde ich möglicherweise versuchen, noch strukturierter zwischen Arbeit und Freizeit zu trennen, um die Balance noch besser zu halten. Darüber hinaus würde ich eventuell einen Ort wählen, wo ich schon einmal war und wo es mir gefallen hat, sodass der Drang wegfällt, alles Neue zu entdecken.
  • Alexander Do: Ja, definitiv, allerdings an einem ruhigeren Ort, wo nicht viel los ist sondern man den Fokus eher auf Entspannung nach der Arbeit legt. Da ist eine Großstadt nicht so gut geeignet.
  • Ziya Sahin: Ich würde es auf jeden Fall nochmal machen, da es eine sehr gute Möglichkeit ist, dem Alltag in der Heimat zu entkommen.

Glaubst du, dass sich deine Erfahrung im Ausland positiv auf deine weitere Arbeit auswirken wird und in welcher Form?

  • Oscar Koning: Ja, ich glaube, dass die Erfahrung mir gezeigt hat, dass Flexibilität in der Arbeitsweise möglich und produktiv sein kann. Es hat mir auch geholfen, die Beziehung zu meinen Kollegen zu stärken.
  • Alexander Do: Die Erfahrung hat mir deutlich gemacht, dass flexibles Arbeiten gut umsetzbar und produktiv sein kann. Außerdem hat sie mir geholfen, meine Effizienz zu steigern und meine Work-Life-Balance bewusster zu gestalten.

Könntest du dir vorstellen langfristig Remote zu arbeiten?

  • Oscar Koning: Ich kann mir schon vorstellen über einen längeren Zeitraum im Ausland zu arbeiten wie zum Beispiel für einen Monat. Schön wäre es, wenn man das mit mehreren Kollegen durchführt, da mir der Kontakt mit den Kollegen sonst fehlen würde.
  • Alexander Do: Ja, allerdings nicht komplett. Ein Mix aus beidem, also ein hybrides Modell, wäre da ideal
  • Ziya Sahin: Ich würde den Kontakt und den Austausch mit den Kollegen nicht missen wollen. Für eine bestimmte Zeit kann man außerhalb arbeiten, aber irgendwann sollte man auch wieder zurückkehren, um nicht ganz außen vor zu sein.

Haben Sie Erfahrungen mit der Remote-Arbeit im Ausland gemacht? Welche Tipps und Tricks haben dabei geholfen? 

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